Gedenken an Juan Giménez Giménez

<<< Recordando al pintor

Einleitung. Meister Carlos F. Tarrac

Juan Ginénez Giménez war ein guter Freunde von meinem Vater, dem Bildhauer Angel Tarrac, ebenfalls in Barcelona,  Spanien, geboren. Die Künstler lernten sich Ende der 60er kennen, in der Zeit, da beide ihr Atelier in Ciudad Satélite, Estado de México, besassen. Schon  nach den ersten Worten, die sie in ihrer Heimatsprache, die Katalanische, wechselten,  begann eine enge Freundschaft, die bis zum Tode meines Vaters, im Jahre 1974, dauerte.

Beide Künstler, wenn auch in verschiedenen Zeitabschnitten, gelangten nach México wegen den gleichen politischen Gründen. Im Laufe der Jahre besuchten sich die beiden Künstler in ihren Ateliers, tauschten gegenseitig Lobe und Meinungen über ihre respektiven Arbeiten und Projekte und unterhielten sich  während Stunden über Malerei, Skulptur und Kunstgeschichte. Als Tarrac starb, schrieb Giménez verschiedene Artikel in  angesehenen Zeitschriften, wie Xaloc, über das Leben und das Werk seines Freundes, in welchen er ausdrückten, wie sehr er vermisst und erinnert wird.

Ich gestatte mir, in diesen Seiten, Texte anderer Personen über das Leben und das Werk von Juan Giménez Giménez zu präsentieren, die etwas über seine humanistische und künstlerische Lebensbahn aussagen. Ebenfalls füge ich einige Abbildungen seiner Werke zu verschiednenen Epochen bei.

                                                                                                             

Juan Giménez. Selbstportrait

 

Ursprung. Alicia Scherer de Giménez

Es ist ja nicht möglich, dass er sich daran erinnert, denn er war nur 1 1/2 jährig. Und doch, er erinnert sich noch daran, als er sich von der Hand seiner Mutter löste, wie hypnotisiert durch farbige Papierschleifen, die sich in der Luft bewegten. Entzückt beobachtete er die wechselnden Reflexe des Lichtes und vergass die Zeit und alles was ihn umgab. Es verlief eine gute Weile bis die Mutter,  nachdem sie das verloren Kind auf dem ganzen Markt suchte, am gleichen Ort, wo es sich von ihrer Hand löste, wiederfand.

Jahre später, als er Masse nahm für den Stadtplan des Stadtamtes Barcelona, vergass er wieder die Zeit, fasziniert im Atelier der Gebrüder Oslé, berühmte katalanische Bildhauer. Schon immer hatte er die klassischen Skulpturen bewundert, hatte sich aber nie gefragt, wie und wer sie gemacht hatte; sie waren einfach dort. Aus dem Benehmen des Jünglings, seiner Emotion, seinen Fragen und Kommentaren, intuirten die Gebrüder Oslé die Künstlerseele des Jungen und gaben ihm, ohne dass er darum bat, eine Empfehlung, um in Bellas Artes zu studieren.

Neuerdings hingerissen, begann er seine künstlerische Bildung und Jahr um Jahr, Materie nach Materie führten  den Jungen in die wunderbare Welt der Kunst ein. 

Aber wie anderst als erträumt war der Weg der Wirklichkeit! Schroff wurden seine Studien durch den spanischen Zivilkrieg unterbrochen. Wie so sehr leidet eine zarte Seele in der brutalen Welt

des Schmerzes und des Todes, eines brudermörderischen Krieges! Und als der Kriege endlich ein Ende nahm, verwandelte er sich in eine Niederlage in einem Konzentrationslager.

Krank, in einer traurigen Welt ohne Schönheit, rief ihn nur seine Farbschachtel wieder zum Leben. Seines Seelenzustandes wegen, kostete es ihm eine grosse Anstrengung, seine akademischen Studien wieder aufzunehmen und zu beenden. Doch  schaffte er es.

Und dann begann seine malerische Kunstentwicklung.

Juan Giménez, wie verschieden Kunstkritiker bezeichnen, gehört zur ersten Katalanischen Schule der plastischen Kunst und er liebt sein Heimatland. Doch neuerdings wechselte das Schicksal seinen Weg und brachte ihn nach Mexiko.

Als eine kuriose Note, schiffte er sich mit seiner Mutter und seinem Bruder Carlos in den Überseedampfter "Magallanes" ein, welcher seine letzte Fahrt nach Mexiko unternahm, und der in seinem Salon die Bronzeskulptur von Magallanes der Gebrüder Oslé trug, deren Betrachtung, in grauem Lehm, ihm damals im Atelier der Bildhauer, eine so heftige Gemütsbewegung erzeugte und die so entscheidend für den Start seiner künstlerischen Karriere gewesen war.

Wieviele Gedanken während der Reise! Es gibt im Leben Momente solcher Dichte, die man in der Lethargie des alltäglichen Lebens nicht bewerten kann.- Und endlich die Freiheitstatue! In grüner Farbe, was seinen Freund Lau Miralles so überraschte, als er es ihm schrieb. Und die Einfahrt in NewYork! Mit bleifarbenen Wassern und stillen Seemöwen, von denen man annehmen wollte, sie geben das Willkommen. Die ununterbrochene Linie von Autos betrachtend, die umsomehr erstaunte als man sich in Cadiz, -noch mit Pferdekutschen- eingeschifft hatte. Das saubere und stille Cadiz von dessen Damm aus man den alten untersunkenen Teil betrachten kann. Welch ein Eindruck! Das New York der Filme, das New York der Erzählungen, das New York der Phantasie! Dort war es und es war Wirklichkeit. Und er war lebendig dort.

Dort wurden sie von einigen Freunden erwartet, die sie spazieren führten und die Stadt zeigten und die ihnen auch sofort anboten, doch in New York zu bleiben. Doch Giménez antwortete dankend,  da Mexiko ihm das Vertrauen gab, ihn zu akzeptieren, müsse er  diesem Vertrauen entsprechen.

 

Juan Giménez Giménez. Rede von Architekt Rafael Murià

12. Dezember 2003

Juan Giménez Giménez oder (in katalanisch) Joan Giménez i Giménez war eine Persönlichkeit mit einer aussergewöhnlichen humanen Eigenschaft, immer identifiziert mit den edelsten Ursachen der Menschheit und gegen jede Frivolität. Der profunde  menschliche Sinn den er besas, wiederspiegelt sich in einer seiner grossen Leidenschaften - die bildende Kunst.

Maler und Zeichner, ursprünglich von Katalonien, fand er nach dem Zivilkrieg und die Auferlegung eines faschistischen Regims des spanischen Staates, in Mexiko eine neue Stätte um seine künstlerische Entfaltung zu potenzieren und einer musterhafte Familie zu bilden, sich als wahrhaftiger Weltbürger projektierend.

Er war Kunstdirektor der Zeitschrift XALOC sowie Mitarbeiter (Zeichner und Illustrator von Konterfeis und Vignetten) von LA NOSTRA REVISTA und  PONT BLAU, alle, in katalanischer Sprache, in Mexiko veröffentlicht.

Herleitend von seinem Talent und seinem ständig studierenden Geist, verbunden mit einer soliden akademischen Bildung, beherrscht er mit grosser Meisterschaft den Pinsel sowie den Tinten- und Bleistift. Insbesondere heben sich seine bewundernswürdigen Landschaften und seine suggestiven Portraits hervor.

Streng autokritisch tragen seine Schöpfungen eine riguröse jedoch gleichzeitig spontane und energische Arbeit. Im landschaftlichen

Bereich, wo sich die Skala und die  triftigen Lösungen der Elemente hervorheben, erweckt die reiche Anwendung von Licht und Farben bei der "Erde" und den "Himmeln" die Aufmerksamkeit, sowie in nicht wenigen Gelegenheiten, die klaren Zeichen der sozialen Ungerechtigkeit, unter der die Welt leidet.

Einige Kenner seiner Arbeiten in Bleistift und Tinte sgen: In all seinen Zeichnungen kann man als Hauptcharakteristik erkennen, den Wert den er dem Volumen gibt, welches er durch Flächen voller Tinte oder durch schattierende Räume erzeugt.

Seit meinr Kindheit, Dank Joan's  und durch sein Werk, welches er uns zeigte, lernte ich von der methodischen Prämisse in einem Hin und Her "Vom Ganzen in die Teile und von den Teilen durch die Teile ins Ganze" unabhängig in welcher Ordnung man die Interaktion mit dem Kunstobjekt empfindet. Tatsache die mir erlaubte auf behagliche Weise in seine reiche grafische Manifestation einzudringen.Entdeckend, dass in einem selben Bild, sich verschiedene Winkel ergeben können, seien sie abstrakt, surrealistisch, figürlich, von sozialer Aussage und/oder  von seiner stets gegenwärtigen unfehlbaren Interpretation der objektiven Wirklichkeit, so offenbar schon beim ersten visuellen Kontakt.

Anfangs dieses Jahres besuchten wir ihn zum letzten Mal. Bevor ich mich verabschiedete, nebeneinander sitzend, als ich ihm meine Hand reichte, in der Art eines letzten Adieus, gab er ihr einen Kuss auf die Oberfläche uns sagte in seiner Heimatsprache:

"Rafael la vida segueix...¡en aquest mon es tenen que fer moltes coses...!"

(-"Rafael das Leben geht weiter...in dieser Welt muss man viele Sachen machen...!")

Tatsächlich das Leben geht weiter, so auch sein Werk, mit dem wir uns in Beziehung setzen  und ihn folglicherweise gegenwärtig haben können.

Zu seinem Gedächtnis sagen wir:

"Friede auf Erden und möge der Künstler in Frieden ruhn.

 

 Mitteilung: Dr. Juan Antonio Giménez Scherer

Ein Wunsch wandelte sich Jahre hindurch in eine Verbindung. Dies war das "Pau a la terra" (-"Friede auf Erden"), aufgefasst vom biblischem "Friede auf Erden unter den Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat."  Gesehen ohne jeglichen Hass, doch mit Traurigkeit durch die Wunden, welche die Kriege, die Juan Giménz lebte, verursachten.

1947 kam er nach Mexiko, überzeugt, dass der Krieg eine Stupidität ist. Die Weihnachtskarte wird zu einem kleinen und  persönlichen Bestreben daran zu erinnern und zu warnen, gegen Wiederholung von Konflikten, die nur zu Schmerz und Zerstörung führen.

Diese Botschaft wird aufrecht erhalten. 1967 wird sie unterbrochen (6-Tage-Krieg, der immer noch andauert), l968 (Tschechoslowakei, Paris, Tlatelolco, Kennedy und Luther King). Wird 1969 wieder  aufgenommen mit einem traurigen Engel, der ein Schwert in der Hand zu sagen scheint: Ich liebe Euch, aber werdet ihr Euch endlich gut benehmen. Durchschneidet sie nochmals 1972 (Olympiade in München), um sie darnach bis zu seinem Tode, am 16. Februar 2003, fortzusetzen und sie nicht einmal durch den Hirninfarkt, den er im Jahre 1991 erlitt, zu unterbrechen.  

 

J. Giménez, "Naturaleza Muerta", 1945

 

J. Giménez, "Mujer Tejiendo", 1945

 

J. Giménez, Piz Rozeg, 1985

 

J. Giménez, "Paisaje" 

 

J. Giménez, Abstracción.

 

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